Der unbewusste Herrscher unseres Körpers (Teil I)

Liebe Osteopathieinteressierte, Patienten und Freunde

Nach langer Pause gibt es nun einen neuen NEWSLETTER.

Das Thema dessen ich mich widmen werde ist kein geringeres als: Dem unbewussten Herrscher unseres Körpers etwas näher zu kommen.

Damit ist das vegetative Nervensystem (VNS) gemeint.

Der Versuch diesem mitentscheidenden Anteil unseres Körpers gerecht zu werden umfassen mindestens 3-4 Teilbeiträge.

Teil I:

Warum müssen wir uns keine Gedanken machen, ob unser Herz schlägt, unsere Lunge atmet, die aufgenommene Nahrung verdaut wird, der Blutdruck stimmt (oder nicht), ob wir wach oder müde sind oder schwitzen…und, und, und.

Diese `Liste` wäre noch deutlich verlängerbar.

Wer steuert dies Alles? Unser Bewusstsein? Vielleicht zu einem ganz kleinen Teil. Hauptverantwortlich jedoch sind Nerven, die unserem Bewusstsein, laut heutigem Wissensstand, nicht zugänglich sind: ES ist das schon erwähnte VEGETATIVE NERVENSYSTEM!

Dieses uns innewohnende, jedoch unbewusste Nervensystem ist hauptverantwortlich für alle lebensnotwendigen Körperfunktionen.

Trotz dieser Tatsache kommt die wissenschaftliche Betrachtung dieses Systems in Zusammenhang gesundheitlicher Probleme in der modernen Medizin seltsam kurz zur Geltung.

Mein osteopathisches Studium und jahrelange Erfahrungen mit meist chronischen Gesundheitsproblemen, auch während meines physiotherapeutischen Tuns, ergaben häufig therapieentscheidende Zusammenhänge mit dem VNS.

Im ersten Teil will ich eine grobe Gliederung des VNS wagen. Für weiterführende Zusammenhänge und Informationen werden Literaturhinweise und gerne persönliche Ratschläge angeboten.

Alle anatomischen Annährungen teilen das vegetative Nervensystem (ab jetzt nur VNS genannt) in zwei gegenläufige Anteile auf. Der eine sagt `Hüa der andere Hott`. Sie verhalten sich überwiegend antagonistisch oder reziprok (= gegenläufig).

Der `Hüa`-Anteil, der uns aktiv sein lässt, hat seinen Sitz im seitlichen Rückenmark der Brustwirbelsäule und heißt Sympathikus. Sein Gegenspieler der `Hott`-Anteil hat zwei Ursprünge:

Den größeren Versorgungsanteil des parasympathischen Schenkels deckt ein sogenannter Hirnnerv der Nervus vagus ab. Er entspringt im Stammhirn und verläuft nach Austritt in der hinteren Schädelbasis über den vorderen Hals-/Kehlkopfbereich, entlang der Speiseröhre zu fast allen inneren Organen unseres Körpers. Der zweite Anteil hat seinen Ursprung im sogenannten Sakralmark am Ende der Wirbelsäule im Kreuzbein (= Sakrum).

Primär geht es bei beiden Anteilen des VNS um die stetige Organsteuerung für unser so selbstverständliches Wohlbefinden. Ein Beispiel aus der Einleitung: Das Herz. Es bekommt aus beiden Anteilen Nervenäste parasympathisch vom N. vagus und sympathisch aus den ersten vier Brustwirbeln. Diese regeln nun die Herzfrequenz und weitere Parameter für alle alltäglichen Anforderung des Herzens. So verhält sich es mit jeden weiteren Organ!

Im Teil II folgen weiter anatomische Erklärungen und Probleme des VNS.

Trotz aller Unbewusstheit dieser Nerven gibt es einen Ort an dem die meisten Menschen diese schon mal zu spüren bekommen haben: Der Rücken!…….