Was ist

Osteopathie

Hinweise ergeben sich durch die direkte Übersetztung des Begriffs: Osteopathie = Knochenleiden. Jedoch beschränkt sich Osteopathie nicht ausschließlich auf Erkrankungen des Bewegungsapparats. Osteopathie erhebt den Anspruch einer ganzheitlichen Betrachtung und Behandlung des menschlichen Körpers und seinen Erkrankungen. Sie stellt eine eigenständige Form der Medizin dar.

Anwendungsgebiete

Osteopathie beschränkt sich nicht nur auf den Bewegungsapparat!

Möglichkeiten

Ursachen von Beschwerden aufspüren und behandeln.

Wirkung

Die Wirkung betrifft immer den gesamten Organismus.

Wo wirkt Osteopathie?

Unser Organismus besteht aus unzähligen Strukturen, die alle direkt oder indirekt miteinander zusammenhängen. Grundlage sind Bindegewebsstrukturen die alle Organsysteme miteinander verbinden. Neuerdings spricht man häufiger von `Muskelfascien` und deren Probleme. Fascien sind nichts anderes als Bindegewebe, die umhüllen und verbinden. Nicht nur Muskeln sondern alle inneren Organe, Knochen und Nerven. Funktionsstörungen können deshalb immer den gesamten Organismus betreffen. Ziel einer osteopathischen Behandlung ist die Aktivierung von Reparationsvorgängen in diesen Bindegewebs- oder Fasciensystemen.

Was macht die Osteopathie?

Grundlage osteopathischem Handelns ist die Fähigkeit, mittels der Hände als Wahrnehmungsinstrument, die Funktionsstörung/Blockaden im Körper des Patienten aufzufinden und zu behandeln. Die genauen Kenntnisse über Aufbau und Zusammenspiel der einzelnen Organsysteme des menschlichen Körpers entscheiden mit dem Spüren der Hände über die jeweilige Behandlung.

Wo sind die Grenzen der osteopathischen Behandlung?

Alle akuten nicht schulmedizinisch abgeklärte Zustände nach Traumata (d.h. Unfälle), akute Infektionen viraler oder bakterieller Natur, sowie chronisch fortschreitende Allgemeinzustände (Systemerkrankungen, z. B. Multiple Sklerose (MS), Morbus Crohn (M. Crohn), Diabetes mellitus oder Krebserkrankungen) sollten vor einer osteopathischen Intervention unbedingt von Ärzten abgeklärt sein.

In solchen Fällen können osteopathische Behandlungen nur als begleitende Maßnahme gesehen werden und sind nicht primär angezeigt!

Für was ist Osteopathie gut?

Anwendungsgebiete der Osteopathie

Osteopathie bietet vielfältige Anwendungsmöglichkeiten. Abgeleitet durch die Erkenntnis, dass der menschliche Körper eine Einheit darstellt, hat sich die Osteopathie für alle Körperregionen und ihre Bestandteile ausgerichtet. Meistens sucht man den/die Osteopathen(in) wegen Problemen des Bewegungsapparats auf. Jedoch ist dies nur eine der Anwendungssäulen der Osteopathie. Diese gliedern sich in:

  • Parietale Osteopathie = Behandelt den Bewegungsapparat
  • Viscerale Osteopathie = Behandelt innere Organe
  • Kraniosakrale Osteopathie = Behandelt das zentrale Nervensystem

Wo und wann ist die Osteopathie entstanden?

Historische Entwicklung der Osteopathie

Die Wurzeln der Osteopathie entspringen im 19. Jahrhundert in den USA. Dort erschuf Doktor Andrew Taylor Still, wohlbewußt über seine damalig meist sehr unbefriedigenden ärztlichen Möglichkeiten, eine neue Behandlungsform. Seine unermüdliche Suche nach Erweiterung seiner kurativen Fähigkeiten erschufen, lange vor den Anfängen der komplementären (ganzheitlichen) Medizin, eine damals (wie heute) revolutionäre Betrachtungs- und Behandlungsweise des Menschens. Der Erfolg seines Handelns führte 1892 zur Gründung der ersten Lehrstätte für Osteopathie in Kirksville/USA. Anfang des 20. Jahrhunderts entstand die erste Keimzelle in Großbritanien und fand weitere Verbreitung in Europa. Mittlerweile gibt es ca. 90 000 osteopathische Ärzte und 43 000 Osteopathen. In Deutschland begann 1950 sehr vereinzelt osteopathisches Wirken. Seit Ende der 80er läßt sich eine stetig zunehmende Verbreitung feststellen.